Programme

Liebeslieder im Wandel der Zeiten

Das Programm bietet den beiden Künstlern ein breites Spektrum. Musikgeschichtlich interessant spannt sich der Bogen von den frühen Formen des Kunstliedes bei Mozart bis hin zu leichten, frivolen Chansons aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Mozarts Lieder sind schillernd, kontrastreich in sich und untereinander. Es überwiegt das Kokette, Spielerische der Liebe. Das Charakterbild, das man von Mozart hat, wird durch diese Vertonungen bestätigt. Man glaubt zu ahnen, wie der Komponist über die Liebe dachte.

Antonín Dvořáks späte Version der „Zypressenlieder“, die er in reiferen Jahren überarbeitet als „Liebeslieder“ betitelte, bildet ein Gegengewicht zu Mozarts Leichtigkeit und Unbeschwertheit. In den Texten schwingen bittere Erfahrungen und Enttäuschungen mit.

Mit einem Augenzwinkern und leiser Ironie, dann wieder sehr romantisch – musikgeschichtlich wie atmosphärisch – behandeln die Lieder von Richard Strauss die Liebesthematik. Sie spiegeln die frühe Phase der Liebe, dem Verlieben junger Menschen wieder.

Der zweite Teil des Programms beginnt mit einem Zyklus, den man als Juwel aus Schoenbergs früher Schaffenszeit bezeichnen kann. Zwar hat Schoenberg seine frühen Werke im Verlauf seines Schaffens verleugnet, aber die Skurilität und der Reiz des Aufführungsmilieus, das Cabaret, für den sie gedacht waren, legitimieren, diese genialen Kompositionen in den Zusammenhang des Programms zu stellen.

Harmonisch fügen sich da die Gassenhauer von Hollaender an. Neben romantischen Schwärmereien bekommt das Publikum auch schlüpfrige, unmoralische Angebote zu hören.

So wie sich der Zeitgeist ändert, verschieben sich auch die Grenzen der Sittlichkeit und Moral. Idealisierung verliert an Raum und Sinnlichkeit gewinnt.

 

Presseresonanz

„Sowohl Silke Schrape durch ihre kraftvolle Stimme als auch Kyong-sun Lee mit ihrem virtuosen Klavierspiel zeigten sich als Meisterinnen ihres jeweiligen Fachs.“ BDZ 2006, 17. Februar 2006

„Warum das Lied nach Goethes Gedicht vom Veilchen (…) das berühmteste Lied Mozarts ist, verdeutlichten die beiden Solistinnen.“

Badische Neueste Nachrichten, 13. Februar 2006

„Stimmlich anspruchsvoll (…). Schrape (…) fächerte das gesamte Stimmspektrum auf, durchlitt stimmlich jede Nuance des Gefühls, ob zaghafte Hoffnung, glückliche Erfüllung oder bitteren Abschied.“

Badische Neueste Nachrichten, 25. März 2003


 

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