Programme

Lieblingslieder

Liederabend mit Werken von J. Brahms, A. Dvořák , G. Mahler und F. Holländer

Dieser Abend ist der ideale Einstieg für jeden, der sich erstmals mit den Liedern der Romantik und Spätromantik beschäftigen will, und gleichermaßen eine fröhliches Wiederhören für Kenner des Genres Kunstlied. Brahms, Dvořák und Mahler bieten eine unterhaltsame Mischung aus hochdramatischen Liedern, idyllischen Miniaturen, aber auch lustigen kleinen Szenen, bei denen im Dialog wahrhaft wichtige Fragen des Lebens auf humoristische Weise geklärt werden. Zum Schluss gibt’s noch ein paar Rausschmeißer aus (Ur)Omas Plattenschrank!

 

Über die Künstler urteilte die Presse:

"Sehnsuchtsreise durch romantische Gefilde

Interpretin mit Ernst, Sexappeal und komödiantischem Potenzial: Silke Schrape sang Lieder von Brahms bis Hollaender

Die Sehnsuchtsziele der Romantiker kennt die in Fürth lebende, im Badischen Rheinstetten aufgewachsene Sängerin Silke Schrape als diplomierte Sopranistin sehr genau. Weshalb ihr Liederabend im Südpunkt auch um urromantische Motive kreist.

Liebeswerben und Todessehnsucht, zauberhafte Nacht- und Nebelszenen, Naturbilder und Seelenlandschaften kann man da erleben. Von Brahms und Dvorák über Mahler (vier Lieder aus "des Knaben Wunderhorn") bis hin zur ironisch schillernden Chansonkunst Friedrich Hollaenders reicht das Repertoire. Entsprechend weit erstreckt sich der Spannungsbogen: Welten durchmisst die Interpretin, bevor sie dem modernen "Sexappeal" mit Charme und hintergründiger Komik endlich zu Leibe rücken mag.

Das macht nicht nur optisch Furore: Bodenlanges Nachtblau trägt der "Blaue Engel" und Schwarz - wie die Sünde - von den Fingerspitzen bis zu den Ellenbogen. Ihre in der Mittellage schlanke, in den Höhen durchaus wirkungsmächtige Sopranstimme erfindet das populäre Chanson tatsächlich hinreichend neu. Einen reizvollen Hauch von Schüchternheit kultiviert dieser Unschuldsengel, der seine Verruchtheit erst allmählich entblättern kann. Das macht Lust auf mehr - doch da hat die vokal Amüsiermeile nach vier Liedern auch schon wieder Sperrstunde. Schade.

"Ernst" hingegen will es Schrape - wie schon zum Auftakt mit Brahms. Ohne Umschweife betritt sie da die schlicht gehaltene Bühne in leuchtendem Dunkelrot und noblem Schwarz, fokussiert den Horizont - und strebt ins Herzland deutscher Liedkunst. "Wie Melodien zieht es/ mir leise durch den Sinn", bekennt sie mit Brahms´ erstem Lied aus Op. 105. "Zart" lautet hier die Fußnote für die Interpretin.

Springlebendig hingegen wirkt Schrapes "Vergebliches Ständchen" - das vierte Lied aus Opus 84. "Von ewiger Liebe" handelt, nebulös wie tragisch, das erste Lied aus Opus 43. Die "Zigeunerlieder" - aus Dvoráks Opus 55 - könnten empfindlich reagieren, wenn sie ausgereizt würden mit Aplomb. In diesem heikel an Folklorismus angrenzenden Genre kommt der "Ernst" der bis vor kurzem als Stimmbildnerin des Hans-Sachs-Chores tätigen Interpretin und Gesangsdozentin gerade recht. Die gewandt und keck vorgetragene Fischpredigt aus "des Knaben Wunderhorn" - instrumental abgebildet in Mahlers "Auferstehungssinfonie" - weist allerdings in eine andere Richtung. Diese hochseriöse Sängerin hat Ernst zu nehmendes komödiantisches Potenzial."

ANJA BARCKHAUSEN

Nürnberger Nachrichten vom 4.2.2013


 

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